LOSLESEN!
Navigation
Manchmal male ich ein Haus für uns

ANGABEN ZUM BUCH

Titel Manchmal male ich ein Haus für uns

Untertitel Europas vergessene Kinder

Fotografin Alea Horst

Illustrator Mehrdad Zaeri

Ausgabe Originalausgabe

Umfang 80 Seiten, gebunden

Format 24 × 23 cm

Preis EUR 16,00 [D] · EUR 16,50 [A]

Auslieferungstermin Februar 2022

ISBN 978-3-95470-263-3

Altersangabe Ab 8 Jahre

Manchmal male ich ein Haus für uns

Europas vergessene Kinder

Alea Horst | Mehrdad Zaeri

„Bitte vergesst uns nie!“

Auszeichnung

Die Kinder in diesem Buch leben im Flüchtlingslager Kara Tepe auf der Insel Lesbos in Griechenland. Sie zeigen uns ihren Alltag im Camp und erzählen uns von ihrem Leben, vom Weg dorthin, von ihrer Heimat, ihren Hoffnungen und Wünschen und ihrem Traum, irgendwann irgendwo anzukommen und wieder ein echtes Zuhause zu haben.

PREISE & AUSZEICHNUNGEN

Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2023, Kategorie Sachbuch
Beste 7 im Mai 2022
Leselotse der Zeitschrift Buchjournal im Mai 2022
White Ravens 2022

Über die Fotografin und den Illustrator

Alea Horst

Alea Horst, Jahrgang 1982, hat zwei Kinder und arbeitete bis 2015 als selbstständige Hochzeits- und Familienfotografin. Anfang 2016 entschied sie sich, als ehrenamtliche Nothelferin nach Lesbos zu gehen, was ihr Leben für immer veränderte.

mehr erfahren

Mehrdad Zaeri

Mehrdad Zaeri kam 1970 in Isfahan/Iran auf die Welt. Im Alter von 15 Jahren flüchtete er mit seiner Familie nach Deutschland. Nach der Schule begann er seine künstlerische Laufbahn als freischaffender Zeichner.

mehr erfahren

Zusatzmaterial

Wir bieten kostenfreie Ausstellungen für Buchhandlungen an. Für mehr Informationen schreiben Sie bitte an info@klett-kinderbuch.de.

Zudem bietet die UNO-Flüchtlingshilfe umfangreichere Ausstellungen für Schulen, Bibliotheken, Kirchengemeinden und andere öffentliche Räume an. Informationen dazu gibt es hier.

 

Wir stellen Ihnen gern kostenfrei unser ausführliches pädagogisches Begleitmaterial für den Einsatz in der Schule zur Verfügung.

Hier gibt es kostenfreies pädagogisches Begleitmaterial zum Buch, freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Arbeitskreis für Jugendliteratur.

Allen, die es kurz und knapp mögen, sei das Material vom Internationalen Bilderbuchfestival 2022 für Grund- und weiterführende Schule empfohlen.

 

Hier finden Sie die vollständigen, ungekürzten Transkripte der Interviews, die Alea Horst im Februar 2021 im Lager Kara Tepe mit geflüchteten Kindern vor Ort geführt hat und die die Grundlage für das Buch „Manchmal male ich ein Haus für uns – Europas vergessene Kinder“ bilden. Die Gespräche wurden von ehrenamtlichen DolmetscherInnen simultan ins Englische übersetzt, auf Tonband aufgezeichnet und im Anschluss von Alea Horst ins Deutsche transkribiert.
Die Kinder erzählen in den Interviews ungefiltert von ihren teils traumatischen Erlebnissen in der Heimat, auf der Flucht und im Camp. Die Drastik des Geschilderten kann jüngere und sensible Kinder ggf. ängstigen und überfordern. Die geäußerten Meinungen sind stets im Kontext zu betrachten und spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung von Alea Horst oder dem Klett Kinderbuch Verlag wider.

 

Wir haben der Fotografin und Herausgeberin Alea Horst Fragen zu ihrem Buch und ihrem Engagement gestellt:

Wie kam es, dass du Nothelferin wurdest?

Ich habe bis 2015 Hochzeiten auf Schlössern fotografiert, Dekoration, Torten, Brautkleider aus Spitze und die vielen Emotionen bei den Feiern festgehalten. Gleichzeitig sah ich im Fernsehen Bomben auf Aleppo fallen und Menschen, die an den Europäischen Außengrenzen angespült wurden. Ich fand das unerträglich, aber ich wusste nicht, was ich persönlich dagegen tun kann. Irgendwann aber musste ich handeln. Also habe ich auf der Insel Lesbos in Griechenland meinen ersten Hilfseinsatz gemacht. Erst dort habe ich das ganze Ausmaß dieser entsetzlichen Situation begriffen. Das hat mein Leben umgekrempelt.

Anschließend habe ich mich bei vielen Hilfsorganisationen beworben und mittlerweile über 20 Länder bereist. Häufig arbeite ich als Fotografin, aber ich packe überall mit an: Lebensmittel
verteilen, Altkleider sortieren, Seenotrettung, Reports schreiben, bei der medizinischen Versorgung helfen und so weiter. In letzter Zeit spreche ich auch auf Demos zu Menschenrechtsthemen und organisiere Ausstellungen.
Bald war klar, dass dies alles nicht als Freizeitbeschäftigung zu machen war. Also habe ich die Hochzeitsfotografie aufgegeben.

Warst du auch schon in gefährlichen Ländern?

Ich war in Syrien, Afghanistan, Äthiopien und Mexiko an Plätzen, wo andere wohl eher nicht freiwillig hingehen würden. Aber ich möchte so viel wie möglich verstehen und weiß, dass viele Menschen am liebsten in ihrem Heimatland bleiben möchten. Wenn ich dort ein Hilfsprojekt unterstützen kann, ist das einfach am nachhaltigsten. Mein Gefühl ist, dass wir, die wir privilegiert sind, den Menschen dort etwas schulden.
Natürlich ist es gefährlich, und meine Familie macht sich oft Sorgen um mich. Aber sie unterstützen mich und wir sprechen viel über meine Erlebnisse. Wenn sie meine Bilder sehen, können sie verstehen, warum ich das mache. Und es wird sowieso für uns alle viel gefährlicher, wenn wir jetzt nicht handeln.

Man sieht immer viele Kinder auf deinen Fotos, warum ist das so? Etwa die Hälfte aller Menschen auf der Flucht weltweit sind Kinder! Sie können überhaupt
nichts für Krieg und Vertreibung und gleichzeitig fängt die Armutsspirale bei ihnen an. Wenn die Kinder nicht zur Schule gehen können, können sie später keinen guten Beruf lernen und sich selbst nicht genügend versorgen. Aus dieser Perspektivlosigkeit entsteht auch viel Gewalt und Extremismus.

Außerdem liebe ich es, mit Kindern Quatsch zu machen. Sie kommen häufig einfach zu mir hingerannt und dann haben wir zusammen Spaß, mit Händen und Füßen.

Man sieht auch oft Menschen lächeln auf deinen Bildern, das ist ungewöhnlich.

Egal, wo ich bin, in Slums oder Elendslagern, die Menschen versuchen immer das Beste aus der Situation zu machen. Sie sind freundlich, laden mich zum Tee ein, haben Hoffnung. Sie haben eine Würde, die ich unbedingt achten möchte. Ich möchte sie nicht als Opfer darstellen oder Klischeebilder produzieren. Sondern sie als Mensch zeigen, der genauso ist wie du und ich. Der Träume hat und Wünsche, der lacht und weint und seine Kinder liebt.
Jedes Foto ist außerdem ein Stück weit auch ein Spiegel des Fotografen. Ich begegne den Menschen freundlich und hoffe auf einen Dialog. Ich glaube, das merken sie. Sie lächeln zurück und vertrauen mir. Wenn ich fotografiere, bin ich sehr präsent. Ich mache das nicht heimlich, sondern bin irgendwie immer Teil der Szene.

Wie gehst du damit um, so viele schreckliche Dinge zu sehen? Schützt dich deine Kamera?

Ich finde nicht, dass mir die Kamera mehr Abstand gibt oder ein Schutz ist. Wenn ich mich ganz in die Situation hineinbegebe, sind die Menschen mir gegenüber offen und es entstehen die besten Fotos.

Das Schlimmste an meiner Arbeit sind nicht die Dinge, die ich sehe. Am schlimmsten ist für mich, zu merken, wie vielen Menschen in Deutschland es egal ist, was auf der Welt passiert. Wir tun noch viel zu sehr so, als ginge uns das alles nichts an, als könnten wir nichts für Unrecht oder Krieg, Ausbeutung oder Umweltverschmutzung. Dabei sind wir mitverantwortlich und müssen uns auch mit den Konsequenzen unseres Handelns beschäftigen. Natürlich tut es weh, sich der Sache zu stellen. Aber die Ungerechtigkeit passiert ja trotzdem, egal wie angestrengt wir wegschauen.

Nach den Auslandsreisen verbringe ich viel Zeit in meinem naturnahen Garten und im Wald. Das hilft mir, die Hilflosigkeit wieder in Kraft umzuwandeln. Die Natur hilft mir, damit klarzukommen, dass ich nicht alles verändern kann.

 

Mehr Fragen und Antworten gibt es hier.

Pressestimmen

»tolles, beeindruckendes, trauriges, powervolles Buch«
Außenministerin Annalena Baerbock

»… ein eindrucksvolles Buch ...«
taz, Andrea Paluch, 22.02.2022

»Bilder und Geschichten, die unter die Haut gehen und wirklich alle angehen.«
BuchMarkt März 2022, Sandra Rudel (Buchhandlung Schmitz junior)

»Hervorragend geeignet für den Einsatz im Unterricht und für die gemeinsame Lektüre von Eltern und Grundschulkindern.«
BuchMarkt März 2022, Simone Leinkauf

»Es sind so einfache Dinge, die die Kinder auf Lesbos sich wünschen: Irgendwo ankommen, ein Zuhause, Träume haben – das ist das Bewegende an diesen Momentaufnahmen der Fotografin Alea Horst. Die Bilder zeigen den unglaublichen Lebensmut, den Flüchtlingskinder unter schwierigsten Bedingungen an den Tag legen und der viel Hoffnung macht.«
Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe

»Ich habe selbst Kinder im Lager in Lesbos gesehen - dieses wichtige Kinderbuch bringt sie uns nahe.«
Gregor Gysi

»Mit ihrem Buch "Manchmal male ich ein Haus - Europas vergessene Kinder" geben Alea Horst und Mehrdad Zaeri in Wort und Bild Flüchtlingskindern und Jugendlichen genau jene Stimmen, die uns Klugschwätzern all die bewegenden Einzelschicksale vor unsere nur zu gern (neoliberal infiltriert!) verschlossene Augen führen. Mögen auch mit Hilfe dieses so wichtigen Buches noch viel mehr Menschen in Wort und Tat mithelfen, das Leid der Flüchtlinge in eigentlich selbstverständlicher Mitmenschlichkeit zu mindern.«
Konstantin Wecker

»Ein ergreifendes und wichtiges Buch - für alle!«
Amnesty Journal, Marlene Zöhrer, Juli/August 2022

»Eine ganz klare Leseempfehlung!«
Gelnhäuser Neue Zeitung, Nele Freund, 19.02.2022

»Schrecklich wichtig!«
Literaturkurier der Pelzner & Partner-Buchhandlung, April 2022

»Für alle Menschen, die satt und zufrieden sein können und sich nicht einmal bewusst machen, welch ein Luxus das ist«
Saarbrücker Zeitung, Susanne Brenner, 12.07.2022

»Dieses Kinderbuch macht wütend, weckt Verständnis und zeigt eindrücklich, was Flucht und die EU-Flüchtlingspolitik für Kinder bedeutet.«
MDR Kultur, Britta Selle, 20.09.2022

»Alea Horst Worte und Fotografien in Verbindunng mit Mehrdad Zaeris Illustrationen bringen ein Buch hervor, dessen Bild- und Textebene sowohl einzeln als auch in seiner Gesamtheit vielzählige Möglichkeiten bietet, um zu Hause oder in der Schule über die besonderen Lebensbedingungen von Geflüchteten zu sprechen.«
Stiftung Lesen

 

Manchmal male ich ein Haus für uns

Manchmal male ich ein Haus für uns

Europas vergessene Kinder

Alea Horst | Mehrdad Zaeri

„Bitte vergesst uns nie!“

Auszeichnung

Die Kinder in diesem Buch leben im Flüchtlingslager Kara Tepe auf der Insel Lesbos in Griechenland. Sie zeigen uns ihren Alltag im Camp und erzählen uns von ihrem Leben, vom Weg dorthin, von ihrer Heimat, ihren Hoffnungen und Wünschen und ihrem Traum, irgendwann irgendwo anzukommen und wieder ein echtes Zuhause zu haben.

PREISE & AUSZEICHNUNGEN

Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2023, Kategorie Sachbuch
Beste 7 im Mai 2022
Leselotse der Zeitschrift Buchjournal im Mai 2022
White Ravens 2022

ANGABEN ZUM BUCH

Titel Manchmal male ich ein Haus für uns

Untertitel Europas vergessene Kinder

Fotografin Alea Horst

Illustrator Mehrdad Zaeri

Ausgabe Originalausgabe

Umfang 80 Seiten, gebunden

Format 24 × 23 cm

Preis EUR 16,00 [D] · EUR 16,50 [A]

Auslieferungstermin Februar 2022

ISBN 978-3-95470-263-3

Altersangabe Ab 8 Jahre

Über die Fotografin und den Illustrator

Alea Horst

Alea Horst, Jahrgang 1982, hat zwei Kinder und arbeitete bis 2015 als selbstständige Hochzeits- und Familienfotografin. Anfang 2016 entschied sie sich, als ehrenamtliche Nothelferin nach Lesbos zu gehen, was ihr Leben für immer veränderte.

mehr erfahren

Mehrdad Zaeri

Mehrdad Zaeri kam 1970 in Isfahan/Iran auf die Welt. Im Alter von 15 Jahren flüchtete er mit seiner Familie nach Deutschland. Nach der Schule begann er seine künstlerische Laufbahn als freischaffender Zeichner.

mehr erfahren

Zusatzmaterial

Wir bieten kostenfreie Ausstellungen für Buchhandlungen an. Für mehr Informationen schreiben Sie bitte an info@klett-kinderbuch.de.

Zudem bietet die UNO-Flüchtlingshilfe umfangreichere Ausstellungen für Schulen, Bibliotheken, Kirchengemeinden und andere öffentliche Räume an. Informationen dazu gibt es hier.

 

Wir stellen Ihnen gern kostenfrei unser ausführliches pädagogisches Begleitmaterial für den Einsatz in der Schule zur Verfügung.

Hier gibt es kostenfreies pädagogisches Begleitmaterial zum Buch, freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Arbeitskreis für Jugendliteratur.

Allen, die es kurz und knapp mögen, sei das Material vom Internationalen Bilderbuchfestival 2022 für Grund- und weiterführende Schule empfohlen.

 

Hier finden Sie die vollständigen, ungekürzten Transkripte der Interviews, die Alea Horst im Februar 2021 im Lager Kara Tepe mit geflüchteten Kindern vor Ort geführt hat und die die Grundlage für das Buch „Manchmal male ich ein Haus für uns – Europas vergessene Kinder“ bilden. Die Gespräche wurden von ehrenamtlichen DolmetscherInnen simultan ins Englische übersetzt, auf Tonband aufgezeichnet und im Anschluss von Alea Horst ins Deutsche transkribiert.
Die Kinder erzählen in den Interviews ungefiltert von ihren teils traumatischen Erlebnissen in der Heimat, auf der Flucht und im Camp. Die Drastik des Geschilderten kann jüngere und sensible Kinder ggf. ängstigen und überfordern. Die geäußerten Meinungen sind stets im Kontext zu betrachten und spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung von Alea Horst oder dem Klett Kinderbuch Verlag wider.

 

Wir haben der Fotografin und Herausgeberin Alea Horst Fragen zu ihrem Buch und ihrem Engagement gestellt:

Wie kam es, dass du Nothelferin wurdest?

Ich habe bis 2015 Hochzeiten auf Schlössern fotografiert, Dekoration, Torten, Brautkleider aus Spitze und die vielen Emotionen bei den Feiern festgehalten. Gleichzeitig sah ich im Fernsehen Bomben auf Aleppo fallen und Menschen, die an den Europäischen Außengrenzen angespült wurden. Ich fand das unerträglich, aber ich wusste nicht, was ich persönlich dagegen tun kann. Irgendwann aber musste ich handeln. Also habe ich auf der Insel Lesbos in Griechenland meinen ersten Hilfseinsatz gemacht. Erst dort habe ich das ganze Ausmaß dieser entsetzlichen Situation begriffen. Das hat mein Leben umgekrempelt.

Anschließend habe ich mich bei vielen Hilfsorganisationen beworben und mittlerweile über 20 Länder bereist. Häufig arbeite ich als Fotografin, aber ich packe überall mit an: Lebensmittel
verteilen, Altkleider sortieren, Seenotrettung, Reports schreiben, bei der medizinischen Versorgung helfen und so weiter. In letzter Zeit spreche ich auch auf Demos zu Menschenrechtsthemen und organisiere Ausstellungen.
Bald war klar, dass dies alles nicht als Freizeitbeschäftigung zu machen war. Also habe ich die Hochzeitsfotografie aufgegeben.

Warst du auch schon in gefährlichen Ländern?

Ich war in Syrien, Afghanistan, Äthiopien und Mexiko an Plätzen, wo andere wohl eher nicht freiwillig hingehen würden. Aber ich möchte so viel wie möglich verstehen und weiß, dass viele Menschen am liebsten in ihrem Heimatland bleiben möchten. Wenn ich dort ein Hilfsprojekt unterstützen kann, ist das einfach am nachhaltigsten. Mein Gefühl ist, dass wir, die wir privilegiert sind, den Menschen dort etwas schulden.
Natürlich ist es gefährlich, und meine Familie macht sich oft Sorgen um mich. Aber sie unterstützen mich und wir sprechen viel über meine Erlebnisse. Wenn sie meine Bilder sehen, können sie verstehen, warum ich das mache. Und es wird sowieso für uns alle viel gefährlicher, wenn wir jetzt nicht handeln.

Man sieht immer viele Kinder auf deinen Fotos, warum ist das so? Etwa die Hälfte aller Menschen auf der Flucht weltweit sind Kinder! Sie können überhaupt
nichts für Krieg und Vertreibung und gleichzeitig fängt die Armutsspirale bei ihnen an. Wenn die Kinder nicht zur Schule gehen können, können sie später keinen guten Beruf lernen und sich selbst nicht genügend versorgen. Aus dieser Perspektivlosigkeit entsteht auch viel Gewalt und Extremismus.

Außerdem liebe ich es, mit Kindern Quatsch zu machen. Sie kommen häufig einfach zu mir hingerannt und dann haben wir zusammen Spaß, mit Händen und Füßen.

Man sieht auch oft Menschen lächeln auf deinen Bildern, das ist ungewöhnlich.

Egal, wo ich bin, in Slums oder Elendslagern, die Menschen versuchen immer das Beste aus der Situation zu machen. Sie sind freundlich, laden mich zum Tee ein, haben Hoffnung. Sie haben eine Würde, die ich unbedingt achten möchte. Ich möchte sie nicht als Opfer darstellen oder Klischeebilder produzieren. Sondern sie als Mensch zeigen, der genauso ist wie du und ich. Der Träume hat und Wünsche, der lacht und weint und seine Kinder liebt.
Jedes Foto ist außerdem ein Stück weit auch ein Spiegel des Fotografen. Ich begegne den Menschen freundlich und hoffe auf einen Dialog. Ich glaube, das merken sie. Sie lächeln zurück und vertrauen mir. Wenn ich fotografiere, bin ich sehr präsent. Ich mache das nicht heimlich, sondern bin irgendwie immer Teil der Szene.

Wie gehst du damit um, so viele schreckliche Dinge zu sehen? Schützt dich deine Kamera?

Ich finde nicht, dass mir die Kamera mehr Abstand gibt oder ein Schutz ist. Wenn ich mich ganz in die Situation hineinbegebe, sind die Menschen mir gegenüber offen und es entstehen die besten Fotos.

Das Schlimmste an meiner Arbeit sind nicht die Dinge, die ich sehe. Am schlimmsten ist für mich, zu merken, wie vielen Menschen in Deutschland es egal ist, was auf der Welt passiert. Wir tun noch viel zu sehr so, als ginge uns das alles nichts an, als könnten wir nichts für Unrecht oder Krieg, Ausbeutung oder Umweltverschmutzung. Dabei sind wir mitverantwortlich und müssen uns auch mit den Konsequenzen unseres Handelns beschäftigen. Natürlich tut es weh, sich der Sache zu stellen. Aber die Ungerechtigkeit passiert ja trotzdem, egal wie angestrengt wir wegschauen.

Nach den Auslandsreisen verbringe ich viel Zeit in meinem naturnahen Garten und im Wald. Das hilft mir, die Hilflosigkeit wieder in Kraft umzuwandeln. Die Natur hilft mir, damit klarzukommen, dass ich nicht alles verändern kann.

 

Mehr Fragen und Antworten gibt es hier.

Pressestimmen

»tolles, beeindruckendes, trauriges, powervolles Buch«
Außenministerin Annalena Baerbock

»… ein eindrucksvolles Buch ...«
taz, Andrea Paluch, 22.02.2022

»Bilder und Geschichten, die unter die Haut gehen und wirklich alle angehen.«
BuchMarkt März 2022, Sandra Rudel (Buchhandlung Schmitz junior)

»Hervorragend geeignet für den Einsatz im Unterricht und für die gemeinsame Lektüre von Eltern und Grundschulkindern.«
BuchMarkt März 2022, Simone Leinkauf

»Es sind so einfache Dinge, die die Kinder auf Lesbos sich wünschen: Irgendwo ankommen, ein Zuhause, Träume haben – das ist das Bewegende an diesen Momentaufnahmen der Fotografin Alea Horst. Die Bilder zeigen den unglaublichen Lebensmut, den Flüchtlingskinder unter schwierigsten Bedingungen an den Tag legen und der viel Hoffnung macht.«
Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe

»Ich habe selbst Kinder im Lager in Lesbos gesehen - dieses wichtige Kinderbuch bringt sie uns nahe.«
Gregor Gysi

»Mit ihrem Buch "Manchmal male ich ein Haus - Europas vergessene Kinder" geben Alea Horst und Mehrdad Zaeri in Wort und Bild Flüchtlingskindern und Jugendlichen genau jene Stimmen, die uns Klugschwätzern all die bewegenden Einzelschicksale vor unsere nur zu gern (neoliberal infiltriert!) verschlossene Augen führen. Mögen auch mit Hilfe dieses so wichtigen Buches noch viel mehr Menschen in Wort und Tat mithelfen, das Leid der Flüchtlinge in eigentlich selbstverständlicher Mitmenschlichkeit zu mindern.«
Konstantin Wecker

»Ein ergreifendes und wichtiges Buch - für alle!«
Amnesty Journal, Marlene Zöhrer, Juli/August 2022

»Eine ganz klare Leseempfehlung!«
Gelnhäuser Neue Zeitung, Nele Freund, 19.02.2022

»Schrecklich wichtig!«
Literaturkurier der Pelzner & Partner-Buchhandlung, April 2022

»Für alle Menschen, die satt und zufrieden sein können und sich nicht einmal bewusst machen, welch ein Luxus das ist«
Saarbrücker Zeitung, Susanne Brenner, 12.07.2022

»Dieses Kinderbuch macht wütend, weckt Verständnis und zeigt eindrücklich, was Flucht und die EU-Flüchtlingspolitik für Kinder bedeutet.«
MDR Kultur, Britta Selle, 20.09.2022

»Alea Horst Worte und Fotografien in Verbindunng mit Mehrdad Zaeris Illustrationen bringen ein Buch hervor, dessen Bild- und Textebene sowohl einzeln als auch in seiner Gesamtheit vielzählige Möglichkeiten bietet, um zu Hause oder in der Schule über die besonderen Lebensbedingungen von Geflüchteten zu sprechen.«
Stiftung Lesen